Die Banknoten der Republik Serbische Krajina 1991 - 1994

Bis zum Jahr 1990 war Kroatien ein Teil des Vielvölkerstaates Jugoslawien. Als Währung existierte der "Jugoslawische Dinar". 1991 erklärte Kroatien seine Unabhängigkeit und führte in Folge den "Kroatischen Dinar" ein. Da es im neuen Staat Kroatien aber auch Bezirke gab, in denen fast ausschließlich oder zumindest überwiegend Serben wohnten, besetzen Soldaten der Jugoslawischen Volksarmee die serbisch bewohnten Gebiete in Kroatien. Die besetzten Gebiete umfassten ca. 30% der Fläche Kroatiens und bestanden aus zwei räumlich getrennten Gebieten, die über einen Korridor im serbisch besetzten Bosnien miteinander verbunden waren. Im Westen der Bezirk Krajina mit der Bezirkshauptstadt Knin und im Osten die Bezirke Slawonien, West-Syrmien und Baranja. 1991 erklärten die serbisch besetzten Gebiete ihre Unabhängigkeit, als Staatsbezeichnung wählte man "Republik Serbische Krajina". Der neue Staat wurde aber weder von Kroatien noch international anerkannt. Als Währung wurde der "Krajina-Dinar" eingeführt. Der Kurs war zunächst identisch mit dem Jugoslawischen Dinar. Die ersten Banknoten waren nur einseitig bedruckt und komplett in kyrillischer Schrift. Anfang 1992 begann man mit der Ausgabe von beidseitig bedruckten Banknoten, mit sowohl lateinischer, als auch in kyrillischer Aufschrift. Mitte 1992 wurde dann die "Narodna Banka Republike Srpske Krajine" (Nationalbank der Republik Serbische Krajina) gegründet, die nun anstelle der Regierung die Banknoten herausgab. Alle Banknoten wurden in Belgrad auf Restbogen jugoslawischer Banknoten oder auf Aktienpapier gedruckt.  Ausgabeort der Scheine war die Hauptstadt Knin. Durch Kriegshandlungen und Flüchtlinge ging es sowohl mit der Wirtschaft als auch mit dem Tourismus rapide bergab. Steil bergauf ging es dagegen mit den Arbeitslosenzahlen und mit den Preisen. Von Anfang bis Ende 1992 hatten sich die Preise bereits verzehnfacht, danach ging es noch viel schneller. Im Oktober 1993 wurde schließlich eine Währungsreform durchgeführt. Für eine Million alter Krajina-Dinar bekam man einen neuen Krajina-Dinar. Die nächste Währungsreform ließ nicht lange auf sich warten. Am 1. Januar 1994 wurde der Krajina-Dinar eins zu einer Millarde umgetauscht. Am 24. Januar 1994 führte Jugoslawien den zur Deutschen Mark kursgleichen Neuen Dinar ein. Er galt ab März auch in der Republik Serbische Krajina. Umtauschkurs war eins zu zwölf Millonen. Der Krajina-Dinar blieb aber weiterhin gültig. Nach der Eroberung weiter Teile des Staatsgebiets durch die kroatische Armee im August 1995 wurde die Republik Serbische Krajina aufgelöst, das weiterhin serbisch besetzte Gebiet West-Syrmien und Baranja wurde unter UN-Verwaltung gestellt. Der Neue Dinar behielt seine Bindung an die Deutsche Mark bis November 1995. Danach war er frei konvertierbar und verlor an Wert. Der Krajina-Dinar blieb in Westsimirien und Baranja bis zur Wiedereingliederung in die Republik Kroatien im Mai 1997 gültig, obwohl er praktisch bereits seit März 1994 nicht mehr im Umlauf war. Gerechnet wurde sowieso noch nie in dieser zu allen Zeiten nahezu wertlosen Kunstwährung. Ausgegeben wurden zwischen 1991 und 1994 Banknoten mit Nominalen von 10 Dinar bis 50.000.000.000 Dinar. Mit dem Abzug der letzten UN-Verwaltungs-Angehörigen im Januar 1998 war die Geschichte der Republik Serbische Krajina beendet.
 

Links die Vorder und die Rückseite der 1992 erschienen Banknote über 10 Dinar (erste beidseitig bedruckte Banknote der Republik Serbische Krajina). Rechts die Vorder und Rückseite der höchsten ausgegebenen Nominale.